Theaterstück: Wir trinken um des Friedens Willen Aufführung im Gemeindesaal in Michelhausen
Die Gemeinde Sitzenberg-Reidling und der Kulturverein luden gestern die Bürger zur Autobusfahrt nach Michelhausen. Dort gab man eine Komödie von Michael Korth.
Fast fünfzig Personen nahmen die Möglichkeit wahr und waren mit dabei als Josef Scherndl alle im Bus begrüßte. Dann ging es in die Heimatgemeinde unseres Leopold Figl.
Das Dreipersonenstück von M. Korth wurde von den professionellen Schauspielern Lisa Stern, C.A. Lindenberg, Michael Reiter aufgeführt. Die Handlung ist schnell erzählt. Zwei Alkoholiker werden von der Anstaltsleiterin mit eigenartigen Methoden gegen die Trinkerkrankheit behandelt. Dabei wird den beiden Insassen, einem Hofrat und einem Installateur ein Spiegel vorgehalten, da sie sich ihr Alkoholproblem nicht eingestehen wollen.
Wo war der Bezug zu Leopold Figl? Gegen Ende der Aufführung wurden von den beiden Insassen in einem Rollenspiel die beiden Außenminister Figl und Molotow gespielt. Dabei wurde gezeigt wie sich Figl für Österreich die Bedingungen für den Staatsvertrag „ersoffen“ hat.
Das Stück von Michael Korth heißt eigentlich „Wir saufen uns nicht zu Tode“ und hat nichts mit dem großen Österreicher Figl zu tun. Die Passage Molotow- Figl zum Schluss wirkten künstlich eingearbeitet. Und den wahrscheinlich größten österreichischen Politiker des 20. Jahrhundert im Kontext mit schweren Alkoholikern einer Trinkeranstalt zu stellen war unangebracht. Das Stück am 70. Jahrestag des Endes des zweiten Weltkrieges in der Heimatgemeinde des großen Österreichers zu zeigen war mehr als unpassend.